Preisverleihung 2025 zum Thema „Leben in der Gemeinschaft – Soziale Kompetenzen fördern“
DIE BÜRGERSTIFTUNG GRATULIERT DEN PRESISSTRÄGERN!
In diesem Jahr geht der mit 10.000 € dotierte Preis der Bürgerstiftung an die Beratungsstelle für ältere Menschen und deren Angehörige, die mit ihrem Konzept „dabei:sein“ ältere Menschen aus der Isolation holt. Den Ehrenamtspreis, der mit 2.000 € ausgestattet ist, erhält Iris Heiner für ihren unermüdlichen Einsatz in der Weststadt, insbesondere im Stadtteiltreff „Blaues Haus“ und für das sogenannte Anlägle.
Das Thema Einsamkeit wählte die Bürgerstiftung bewusst ein zweites Mal aus. „Dieses Mal war es uns sehr wichtig, Institutionen und Ehrenamtliche auszuzeichnen, die Menschen dabei unterstützen, ihre Einsamkeit zu überwinden,“ erläutert Constanze Schemann-Grupp, Stiftungsratsvorsitzende. Claudia Braun, Leiterin der Beratungsstelle für ältere Menschen und deren Angehörige, freut sich riesig über den Preis der Bürgerstiftung. Ist er doch eine Anerkennung für ihre Arbeit mit älteren Menschen. Das Programm fußt auf drei Säulen, einem wöchentlichen Spaziertreff, einem monatlichen Vespertreff und einer ebenfalls wöchentlichen Telefonkette. „Für uns ist es sehr wichtig, dass die einzelnen Angebote von Fachfrauen begleitet werden. Damit erreichen wir, dass sehr früh auf eventuell auftretende Probleme und Schwierigkeiten reagiert werden kann“, so Claudia Braun. Ein passendes Beratungsangebot kann sofort erfolgen.
Die Leiterin der Beratungsstelle für Ältere betont, wie wichtig es für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sei, andere Menschen zu treffen, Beziehungen aufzubauen und Netzwerke zu bilden. Das gelingt sowohl beim Spazier- als auch beim Vespertreff offensichtlich gut. „Es haben sich schon Freundschaften gebildet, nach dem Spaziertreff geht man beispielsweise gemeinsam Kaffeetrinken“, freut sich Braun. Ein wenig Kummer bereitet ihr jedoch, dass so wenige Männer bei den Angeboten dabei sind. Sie wünscht sich ausdrücklich mehr männliche Beteiligung. Die drei Angebote der Beratungsstelle für Ältere erweisen sich als voller Erfolg, konnten doch die Teilnehmerzahlen jährlich gesteigert werden.
Eine ähnliche Erfolgsgeschichte schreibt seit Jahren Iris Heiner in der Weststadt. Voller Energie setzt sie sich für die Weststadt ein. „Eigentlich darf ich gar nicht alleine den Preis entgegennehmen“, reagiert Iris Heiner auf den Ehrenamtspreis der Bürgerstiftung Tübingen. Die überzeugte Weststadtbewohnerin kümmert sich seit vielen Jahren um die Belange ihrer Mitmenschen. Als Mutter von sechs Kindern und überzeugter Familienmensch ist sie es gewohnt, anzupacken. Nach dem Tod ihrer Mutter, die sie pflegte, verwendete sie die freie Zeit, um Projekte in ihrer direkten Umgebung umzusetzen. Sie kümmerte sich um das sogenannte „Anlägle“, ein verwahrloster Spielplatz in der Max-Eyth-Straße, den sie mit Unterstützung ihres Mannes und weiterer Engagierter sowie der finanziellen Hilfe der Bürgerstiftung, in der Weststadt zu einem Treffpunkt vieler Menschen gestalten konnte. Auch die Stadt tat ihr Übriges und stellte verschiedene Geräte zum Spielen und zur sportlichen Ertüchtigung dort auf. Doch Iris Heiners größtes Verdienst ist die Umsetzung des Stadtteiltreffs „Blaues Haus“ in der Herrenbergerstraße. Durch ihr geschicktes Verhandeln mit der Vermieterin konnte der jahrelange Wunsch der Weststadtbewohner nach einem Stadtteiltreff realisiert werden. Mit sehr viel Eigenleistung von Iris Heiner und weiterer engagierter Weststadtbewohner wurden die Räume der ehemaligen Gaststätte in der Herrenberger Straße renoviert. Die hellen Räumlichkeiten bieten inzwischen Platz für die unterschiedlichsten Aktivitäten. Von Anfang an sehr beliebt ist das wöchentliche Angebot „Blaue Stunde“, bei dem sich zu meist ältere Menschen zum Kaffeetrinken treffen. Iris Heiner organisiert alles und backt auch den Kuchen. Zu diesen wöchentlichen Treffen kommen auch sehr gerne Schulkinder, für die es ein abwechslungsreiches Bastelprogramm gibt.
Die Bürgerstiftung Tübingen wurde im Frühjahr 2001 von engagierten Tübingerinnen und Tübingern sowie der damaligen Oberbürgermeisterin Brigitte Russ-Scherer gegründet. Die Bürgerstiftung ist eine unabhängige, politisch und konfessionell ungebundene, gemeinnützige Stiftung. Die Stiftung hat es sich zum Ziel gesetzt, sich für die Belange der Menschen in der Stadt einzusetzen. „Wir wollen das bürgerschaftliche Engagement stärken“, beschreibt Constanze Schemann-Grupp, Vorsitzende des Stiftungsrates, das zentrale Anliegen. Seit dem zehnjährigen Bestehen 2011 vergibt die Stiftung den Preis der Bürgerstiftung, der mit 10.000 € dotiert ist, und den Ehrenamtspreis, der mit 2.000 € ausgestattet ist.


